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Sabine, als gestandene Frau hast du eine neue Aufgabe angepackt und bei uns erfolgreich die Ausbildung zur Veganen Ernährungsberaterin abgeschlossen. Wie kam es dazu?
Ich bin 54 Jahre jung, verheiratet und habe zwei Kinder. Mein Sohn ist 16, meine Tochter 13 Jahre alt. Meine Kinder sind „leider“ beide Kaiserschnittkinder und hatten schon als Kleinkinder gesundheitliche Probleme. Mein Sohn hatte oft Durchfall, Hautprobleme, wunde Hände und Füße. Im Kindergarten reagierte meine Tochter allergisch auf Eier. Um diese Probleme in den Griff zu bekommen, setzte ich mich seit der Geburt meiner Kinder mit Ernährung auseinander. Alle paar Jahre änderte sich unser Ernährungsstil. Histamin arm oder ohne Eier, dann keine Kuhmilch mehr für den Sohn …
Leider wusste ich zu dieser Zeit noch nichts über eine vollwertige pflanzliche Ernährung. Vor vier Jahren sah ich verschiedene Dokumentationen (Forks Over Knives, What the health). Ab diesem Zeitpunkt ergab alles einen Sinn für mich. Über Nacht wurden meine Kinder und ich dann vegan. Bei meinem Mann dauerte es noch etwas länger, da er die Gefriertruhe mit Fleisch leer essen musste. 🙂 Dann informierte ich mich durch das Internet, Bücher und Dokumentationen über die wissenschaftlichen Fakten und alles, was dazu gehört.
Als ich auf ecodemy gestoßen bin, war es mein Mann, der mich ermutigte, die Ausbildung zu machen. Nicht um als Ernährungsberaterin zu arbeiten, sondern vielmehr um die fundierte wissenschaftliche Grundlage, die Studien, zu erfahren und mir selbst zu bestätigen, dass unsere Ernährung gesund ist. Auch um den Menschen in meinem Umfeld, die sich gegen eine vegane Ernährung aussprechen, mit Fakten antworten zu können.
Ich habe mich für ecodemy entschieden, da im Gegensatz zu anderen Fernschulen, das Preis-Leistungs-Verhältnis hervorragend und die Prüfungsgebühr im Preis inklusive ist, alles von zu Hause machbar ist und ich mir meine Zeit frei einteilen kann.
Meine Freunde waren erstaunt und begeistert und meine Familie war eine große Unterstützung.
Was hat dir an der Ausbildung am meisten Spaß gemacht?
Da ich bereits im Vorfeld einiges über vegane Ernährung wusste, konnte ich mich bei vielen Kapiteln zügig durcharbeiten. Aber natürlich ist das Thema sehr ausführlich, komplex und interessant. Ich empfand alle Themen als sehr interessant, bis auf die Biochemie. Die kapiere ich bis heute nicht – dafür ist Chemie schon zu lange her. Da es jedoch kein Prüfungsthema war, konnte ich damit leben.
Worauf bist du besonders stolz?
Die größte Herausforderung für mich waren die Tests. Nicht unbedingt, dass sie zu schwer waren. Wenn man mit dem Kapitel durch war und gelernt hatte, waren die Tests wirklich ok. Aber ich habe seit meiner Jugend Prüfungsangst. Ich konnte sie auch hier nicht ablegen, obwohl ich allein zu Hause war. Deshalb bin ich superstolz auf mich, alle Prüfungen mit so einer hohen Punktezahl und super Noten gemeistert zu haben.
Wie hast du Ausbildung und Alltag unter einen Hut gebracht?
Ich arbeite in unserer eigenen Firma und bin noch zusätzlich ehrenamtlich in unserer Schule tätig. Das Gute an dieser Ausbildung ist die lange Zeit, die ich hatte, um die Ausbildung zu absolvieren. Ich lernte jeden Abend ein paar Stunden, da das für mich am besten zeitlich gepasst hat. Nachdem ich alle Kapitel bearbeitet hatte, gab es bei mir einen Durchhänger. Viel Privates und keine Zeit mich für die Hauptprüfung vorzubereiten. Aber ich wusste, dass ich von ecodemy genug Zeit bekomme. Dann einfach sich selbst einen Termin setzen für die Prüfung, Augen zu und durch. Unterstützung beim Lernen brauchte ich nicht, das ist auch sehr gut ohne zu schaffen.
Auf welche Weise hast du – oder dein direktes Umfeld – am meisten von deinem neu erworbenen Wissen profitiert?
Für mich war es wichtig, die Fakten und die Studien zu kennen. Ich fühlte mich dadurch bestätigt, dass meine Familie durch diese Form der Ernährung gesund wird und gesund bleibt. Als Bonus – gerade in der heutigen Zeit – tun wir etwas für unsere Umwelt und verringern unseren CO₂-Fußabdruck.
Mein Wissen wende ich in meiner Familie an. Mein Mann verlor durch die Ernährungsumstellung 30 Kilo und ist fitter den je zuvor. Alle gesundheitlichen Probleme der Kinder sind verschwunden und einige Freunde wollten bereits Ratschläge zur Gewichtsreduktion ohne Diäten.
Kritikern und Skeptikern kann ich nun die entsprechenden Studien zitieren, was ich früher nicht konnte. Aber ich gehe eher mit gutem Beispiel voran, als andere überzeugen zu wollen. Denn das funktioniert nicht. Für mich muss auch nicht jeder vegan sein. Mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte und Vollkorn auf dem Teller, dann bleibt für den Rest nicht mehr so viel Platz.
Ich bin beratend tätig und habe einen Kunden, der nicht vegan ist und auch nicht werden will. Jedoch haben wir seine Ernährung so umgestellt, dass der größte Teil seiner Ernährung pflanzlich ist. Und das ist für mich, die Umwelt und für den Kunden schon mal ein Gewinn.
Als Berater ist es in meiner Gegend schwierig, Kunden zu gewinnen. Doch auch wenn ich nicht mehr beraten sollte, war diese Ausbildung für mich jeden Euro wert, zumal ich ursprünglich gar nicht beraten wollte. Es war mein Mann, der mich dazu ermutigte, mit meinem neu angeeigneten Wissen beratend tätig zu sein.
Was macht dir bei der Arbeit mit deinen Kunden am meisten Spaß?
Zu sehen, wie meine Kunden sich verändern, etwa Gewicht, Energie oder Blutdruck. Die Freude und Neugier, mit der sie sich eine pflanzenbasierte Ernährungsweise aneignen und versuchen, sie in ihren Alltag zur Routine werden zu lassen.
Wie wird sich deiner Meinung nach die vegane Idee in der Zukunft entwickeln?
Das ist eine sehr spannende Frage. Als wir vor vier Jahren vegan wurden, waren die veganen Alternativen noch nicht so zahlreich vorhanden wie heute. Meiner Meinung nach gibt es dadurch keine Ausreden mehr, nicht vegan zu leben. Fleischersatzprodukte, Käseersatz, vegane Aufstriche und Pflanzendrink sind überall erhältlich. Ich glaube, immer mehr Firmen werden vegane Produkte herstellen, um den Anschluss nicht zu verpassen. In Zukunft wird der Umstieg auf eine vegane Ernährung für jeden noch einfacher.
Für Menschen, die etwas für die Umwelt und die Tiere tun oder sich vegan ernähren wollen, haben diese Produkte auf jeden Fall ihre Berechtigung. Jedoch gibt es hier ein Problem, denn eine gesunde vollwertige pflanzliche Ernährung ist mit diesen Produkten nicht möglich. Denn vegan ist nicht gleich gesund.
Das versuche ich durch meine Beratungen und Vorträge zu vermitteln. Natürlich essen auch wir manchmal selbst hergestellte oder hin und wieder gekaufte verarbeitete Produkte.
Hast du ein Lieblingsrezept?
Ich komme ursprünglich aus Bayern und bevor wir vegan wurden, gab es regelmäßig Weißwurst zu essen. Am Geburtstag meines Mannes machte ich vegane Weißwürste für unsere nicht veganen Gäste. Auch für die Kritiker, die NIE vegan essen würden. Meine Weißwürste waren nicht genug und die, die am lautesten gegen die vegane Ernährung waren, aßen die meisten Würste.
Mein Mann ist Engländer und bei uns gibt es an Feiertagen, oder wenn meine Schwiegereltern (nicht vegan) uns besuchen, ein veganes englisches Frühstück.
Ich selbst liebe alle Smoothies und Smoothie-Bowls. Grünkohl, Spinat, Buddha Bowls und Haferflocken jeglicher Art – ob kalt, warm, süß oder herzhaft.
Was darf in deiner Küche niemals fehlen?
Mein Blendtec Mixer, mein Nutramilk in dem ich unsere Nussbutter und Pflanzendrinks mache und mein Schnellkochtopf für Reis und Hülsenfrüchte.
Kontakt
SABINE KINGSTON
Sandbühl 5
88605 Sauldorf – Rast
Telefon: 0160 96854259
Website: http://www.plantbased4u.de
E-Mail: sabine@plantbased4u.de
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